Vertrauen

Vertrauen in die Führungskraft: Drei Elemente entscheiden

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Welche Führungskraft wünscht sich das nicht: Mitarbeiter, die einem vertrauen. Und das aus gutem Grund: Haben Mitarbeiter Vertrauen in ihre Führungskraft, bewerten sie diese positiv(er). Jedoch ist es keineswegs ein Selbstläufer, Vertrauen aufzubauen oder, was möglicherweise noch viel wichtiger ist, es wiederherzustellen, wenn es einmal – aus welchem Grund auch immer – verloren ging.

Doch was schafft Vertrauen? Im Rahmen einer Studie, die jüngst im Harvard Business Review vorgestellt wurde, wurden aus 360 Assessments von 87.000 Führungskräften die drei wichtigsten Elemente identifiziert, die häufig die Basis für Vertrauen bilden. Mit diesem Wissen können Führungskräfte das Vertrauen, das andere ihnen entgegenbringen, steigern.

Wesentlich sind dabei drei Elemente:

Positive Beziehungen

Vertrauen basiert zum Teil darauf, inwieweit es einer Führungskraft gelingt, positive Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Um die Grundlage für Vertrauen zu legen, muss eine Führungskraft daher

  • sich für die Themen, Bedenken und Sorgen anderer interessieren
  • für die Zusammenarbeit anderer sorgen
  • Konflikte mit anderen lösen
  • auf hilfreiche Weise ehrliches Feedback geben

Gutes Urteilsvermögen / Kompetenz

Wie gut informiert und sachkundig eine Führungskraft ist, entscheidet als weiteres Element darüber, ob Mitarbeiter ihrer Führungskraft Vertrauen schenken. Dies setzt nicht nur voraus, dass sie „rein technisch“ ihre Arbeit verstehen, sondern auch über umfassende Erfahrung verfügen.

Dies bedeutet für Führungskräfte, dass

  • sie ein gesundes Urteilsvermögen beweisen, wenn sie Entscheidungen treffen
  • andere ihren Ideen und Meinungen vertrauen
  • andere sie um ihre Meinung bitten
  • ihr Wissen und ihre fachliche Kompetenz der Grund dafür ist, warum sie gute Ergebnisse erzielen
  • sie Probleme antizipieren und schnell darauf reagieren können

Verlässlichkeit

Lassen Führungskräfte ihren Worten auch Taten folgen und tun das, was sie angekündigt haben zu tun, steigt das Vertrauen in sie.

Mitarbeiter schenken ihrer Führungskraft Vertrauen, wenn sie

  • ein Vorbild darstellten und ein gutes Beispiel abgeben
  • ihren Worten auch Taten folgen lassen
  • Einsatz honorieren und Versprechen halten
  • eingegangenen Verpflichtungen nachkommen
  • gewillt sind, mehr als das zu tun, was getan werden muss.

Müssen Führungskräfte bei allen drei Faktoren gut abschneiden, um ein hohes Maß an Vertrauen zu genießen oder hat ein Faktor einen größeren Einfluss? Intuitiv vermutet man, dass Verlässlichkeit am höchsten bewertet wurde. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass mangelnde Verlässlichkeit zwar durchaus negative Auswirkungen hat (das Vertrauen ging um 17 Punkte zurück), der Faktor „Beziehung“ hatte jedoch den größten Einfluss. Wenn die „Beziehungsebene“ niedrig eingeschätzt wurde, aber sowohl das „Urteilsvermögen“ als auch die „Verlässlichkeit“ hoch waren, sank das Vertrauen dennoch um 33 Punkte.

Ganz grundsätzlich sollten Führungskräfte jedoch möglichst bei allen drei Faktoren überdurchschnittlich bewertet werden. Dann genießen sie das größtmögliche Vertrauen bei ihren Mitarbeitern.

Quelle: Zenger / Folkman, HBR

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