Dr. Dr. Peter Bettermann, von 1994 bis 2012 Mitglied der Unternehmensleitung von Freudenberg & Co. und von 1997 an deren Sprecher, ist tot. Wie seine Familie in dieser Woche bekanntgab, ist er am 19. September im Alter von 74 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.
„Wir verlieren mit Peter Bettermann eine große Persönlichkeit bei Freudenberg. Er war das erste Nicht-Familienmitglied als Sprecher der Unternehmensleitung. Seit seinem Eintritt und bis zu seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen hat er die Entwicklung von Freudenberg maßgeblich geprägt und gestaltet. Er hat sich um Freudenberg verdient gemacht. Das Unternehmen, seine Mitarbeitenden und die Familie haben ihm viel zu verdanken.
Martin Wentzler, Vorsitzender des Gesellschafterausschusses von Freudenberg
Der Vorstand und alle Angehörigen des Unternehmens wie auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder und Weggefährten von Peter Bettermann bei Freudenberg trauern. Mit seiner Autorität, Exzellenz und Expertise, verbunden mit einem hohen ethischen und gesellschaftlichen Anspruch, wurde unter Bettermanns strategischer Führung eine bis heute existierende konzernweite dezentrale Struktur geschaffen, die Internationalisierung weiter ausgebaut und das Portfolio in Richtung technisch hochwertiger Produkte verstärkt. Er führte einen strukturierten Strategieprozess ein und steuerte die Freudenberg-Gruppe mit Weitblick durch die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009. In Anerkennung und Dankbarkeit verneigen wir uns vor einem eindrucksvollen Lebenswerk.
Dr. Mohsen Sohi, CEO der Freudenberg-Gruppe
Peter Bettermann wurde am 29. Mai 1947 in Hagen geboren. An sein Studium der Mineralogie mit dem Abschluss zum Diplom-Mineralogen schloss sich eine Promotion in Kiel an, die er 1976 als Dr. rer. nat. beendete. Parallel dazu studierte Bettermann Rechtswissenschaften, die er 1981 ebenfalls mit einer Promotion zum Dr. jur. in Münster abschloss.
Im Jahr 1978 begann er seine berufliche Tätigkeit als Produktmanager bei Procter & Gamble bevor er 1980 in die Deutsche BP AG, Hamburg, eintrat. Er war dort Leiter der Abteilung Strategie-Planung und -Implementierung und später Bereichsleiter Ölplanung. Von 1986 bis 1988 war er in der Konzernverwaltung der British Petroleum Company p.l.c. in London als Leiter des Konzern-Controllings tätig. 1989 wurde er Vorstandsmitglied der Deutschen BP AG, Hamburg, und zwei Jahre später zu deren Vorstandsvorsitzendem berufen. Von 1990 bis 1991 war er zusätzlich Director Services der BP Oil Europe in Brüssel.
Neben seiner Arbeit engagierte sich Bettermann intensiv für die Förderung von Wissenschaft und Forschung. So war er Vorsitzender des Universitätsrates der Universität Heidelberg, Vorsitzender des Vorstandes Förderkreis Wissenschaft und Praxis beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim sowie Mitglied des Stiftungsrates des Japanisch-Deutschen Zentrums in Berlin. Darüber hinaus bekleidete er zahlreiche Stiftungsmandate. Unter anderem war er Mitglied im Vorstand der Hertie-Stiftung, Mitglied des Aufsichtsrates der Hertie School of Governance, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Freudenberg Stiftung GmbH und Mitglied im Vorstand des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Über das Familienunternehmen Freudenberg
Freudenberg ist ein globales Technologieunternehmen, das seine Kunden und die Gesellschaft durch wegweisende Innovationen nachhaltig stärkt. Gemeinsam mit Partnern, Kunden und der Wissenschaft entwickelt die Freudenberg-Gruppe technisch führende Produkte, exzellente Lösungen und Services für rund 40 Marktsegmente und für Tausende von Anwendungen: Dichtungen, schwingungstechnische Komponenten, technische Textilien, Filter, Reinigungstechnologien und -produkte, Spezialchemie und medizintechnische Produkte.
Innovationskraft, starke Kundenorientierung sowie Diversity und Teamgeist sind die Eckpfeiler der Unternehmensgruppe. Der Exzellenzanspruch, Verlässlichkeit und proaktives, verantwortungsvolles Handeln gehören zu den gelebten Grundwerten in der mehr als 170-jährigen Unternehmensgeschichte. Im Jahr 2020 beschäftigte die Freudenberg-Gruppe rund 48.000 Mitarbeitende in rund 60 Ländern weltweit und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 8,8 Milliarden Euro.
Bildquelle: Freudenberg