Das Familienunternehmen sauer product GmbH im südhessischen Dieburg kennt man normalerweise als Automobilzulieferer für Premiumhersteller – beispielsweise für Porsche oder Rolls-Royce.
Eine Krise – verursacht durch Corona – lässt Familienunternehmen kreativ werden. Nun hat man binnen zwei Wochen eine Schutzbrille zur Marktreife gebracht und damit das Produktportfolio ergänzt. Normalerweise sind es Kunststoffteile wie etwa der Champagnerhalter im Rolls-Royce, für das man das Unternehmen kennt. Darüber hinaus beliefert Sauer, das heute in vierter Generation von Martin Sauer (36) geführt wird, auch Medizintechnik- und Industrieunternehmen.
In Zeiten von Corona und einer rückläufigen Fahrzeugproduktion war Kreativität gefragt, die die Mannschaft bei Sauer unter Beweis gestellt hat. Mit der „Wesion 20“ hat das Unternehmen eine Schutzbrille entwickelt und innerhalb von 14 Tagen bis zur industriellen Fertigung gebracht.
Nachdem das Unternehmen auf Kleinserien spezialisiert ist, war dies kein Kraftakt:
“Die kurzfristige Reaktion auf neue Kunden-Anforderungen ist für uns grundsätzlich nichts Neues. Wir sind ein Hybridunternehmen, das von der Dienstleistung wie etwa der Erstellung von ersten Skizzen über die Entwicklung bis hin zur industriellen Fertigung alles anbietet.“
Martin Sauer, Geschäftsführender Gesellschaft der sauer product GmbH
Grundsätzliche Überlegungen, wie man zukünftig unabhängiger von der Automotive Branche werden kann, wurden bereits in der Vergangenheit angestellt.
“Wir hatten uns bereits in der vergangenen zwei Jahren mit der Frage auseinandergesetzt, welche Produkte für uns neben dem Thema Auto noch attraktiv sein könnten“
Johann Georg von Hülsen, Mitgeschäftsführer der sauer product GmbH
Insofern war die Idee einer Schutzbrille nichts komplett Neues. Man hatte bereits überlegt, welche Bauteile man mit den gegebenen technischen Voraussetzungen entwickeln und produzieren könne. Augenschutz war eine der Ideen.
Für das Dieburger Familienunternehmen arbeiten ca. 180 Mitarbeiter. Es erzielt einen Jahresumsatz von etwa 25 Millionen Euro.