Michael Oelmann ( Die Deutsche Wirtschaft)

Das Who is Who der deutschen Familienunternehmen

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Das Unternehmernetzwerk DDW Die Deutsche Wirtschaft hat seine Liste der 10.000 wichtigsten Namen der deutschen Familienunternehmen neu veröffentlicht. Das mehrmals jährlich neu ermittelte Ranking eröffnet interessante Einblick in die Struktur der deutschen Familienunternehmer-Landschaft.

Ermittelt werden die Namen aus den Gesellschafterfamilien sowie den Geschäftsführern bzw. CEO der umsatzstärksten Familienunternehmen in Deutschland. Die Researchredaktion von DDW greift dabei auf die laufenden Umsatzerhebungen und Recherchen des ebenfalls bei DDW veröffentlichten Rankings der größten Familienunternehmen zurück. Für die Aufnahme in das Who is Who sind aktuell 52,6 Millionen Euro Umsatz (zuvor: 48,8 Mio.) nötig. Insgesamt beziehen sich die 10.000 Namen damit auf die Verantwortlichen der 4.597 umsatzstärksten Familienunternehmen.

Das Ranking spiegelt damit die beeindruckende Stärke der deutschen Familienunternehmenlandschaft wider: Insgesamt repräsentieren die aufgeführten Namen einen Umsatz von 2,3 Billionen Euro und 9,39 Millionen Arbeitsplätze weltweit. Die Umsätze beziehen sich jeweils auf die letztjährigen Geschäftszahlen und damit ein Jahr 2020, das von der Corona-Pandemie und dem Lockdown geprägt war. Vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, dass die Umsatzveränderungen nach Ermittlung der DDW-Research mit einem Prozent Verlust den Umständen nach robust war. „Die deutschen Familienunternehmen haben sich einmal mehr als Anker in stürmischen Zeiten bewährt“, so die Einschätzung von DDW-Herausgeber Michael Oelmann. 

58 Prozent der Namen sind im industriellen Bereich tätig

Das Who is Who der deutschen Familienunternehmen ist nicht nur ein Seismograph der wirtschaftlichen Entwicklung. Es eröffnet zugleich spannende Einblicke in die Struktur und Typologie seiner wichtigsten Vertreter. Das beginnt bereits mit den Geschäftsfeldern, in denen die führenden Köpfe und damit die führenden Familienunternehmen in Deutschland aktiv sind: Einen deutlichen Schwerpunkt bildet der industrielle Hintergrund: 58 Prozent der Namen sind in diesem Segment tätig. 24 Prozent führen Dienstleistungsunternehmen und 18 Prozent Handelsunternehmen. Die häufigsten Branchen, in denen dieser Personenkreis tätig ist, sind der Maschinen-, Werkzeug- und Anlagenbau sowie Automobilzulieferer, gefolgt vom Autohandel, Chemie & Pharma, Nahrungsmittel, Elektrotechnik und Logistik.

Familienunternehmen sind von meist generationenübergreifender Geschichte geprägt. Im Schnitt ist das Gründungsjahr der Unternehmen, die von den Namen des Who ist Who geleitet oder besessen werden, 1936. Ein weiteres beachtenswertes Merkmal ist, dass es sich bei der obersten Führungsriege der größten Familienunternehmen nach wie vor vornehmlich um einen „Männerclub“ handelt.

Denn wenngleich die Verteilung der Gesellschafter der Familienunternehmer schon statistisch bei rund 50 Prozent liegt, finden sich nur in 5,6 Prozent der Unternehmen Frauen in der Funktion der ersten Geschäftsführerin bzw. der CEO.

Michael Oelmann, Herausgeber

32 Prozent werden von Fremdgeschäftsführern geleitet

In 32 Prozent der Unternehmen ist die operative Führung auf einen Fremdgeschäftsführer übertragen. Die Häufigkeit des Einsatzes eines Fremdgeschäftsführers nimmt dabei mit der Umsatzgröße zu: Bei den Unternehmen ab eine Milliarde Euro Jahresumsatz sind es schon 60 Prozent „familienfremder“ Geschäftsführung. Ein weiteres Detail der Analyse der Führungsriegen: Eine Promotion oder Professur ist keine Voraussetzung zur Führungsrolle in Familienunternehmen: Nur fünf Prozent der ersten Geschäftsführer bzw. CEO haben diese akademischen Grade. Das durchschnittliche Alter der Führungskräfte aus dem Who is Who liegt bei 56 Jahre.

Das Ranking kann hier auf DDW eingesehen werden.

Bildquelle: DDW Die Deutsche Wirtschaft

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